We’ve spent the last few days in the old colonial town of Granada. We had taken the small night ferry from Ometepe that takes about 4 hours to cross the Nicaragua lake. We were lucky and had good weather so the ride was much smoother than our first one on that lake. We had read on the internet that the best way to spend the ferry ride would be in deck-chairs so we rented some for about a Euro each and tried to catch some sleep.
Since the ferry left at midnight and we had to check out at 11 in the morning already we spent the day in Altagracia. There we had the unique pleasure of eating pizza in a dark pizzeria when there was another power outage and also of being able to admire the christmas decorations at the little park in the center of the village. Later we went into a small billard hall to kill some time. There were three tables and ours was the only one where only two persons played. The other ones were crowded and the guys there seemed to play all at the same time in no apparent order and with no apparent rules. We suspected that Janina might have been the first woman ever to play a round of billards there. While we were there the power went out again and all the other players crowded instantly around our table and used their cell phones and flashlights to provide some light for us.
We arrived in the wee hours in Granada as it was still dark and were greeted by a bunch of soldiers that did a cursory inspection of all traveller’s luggage. Apparently there had been some sort of festival the night before since workers were busy dismantling a stage at the lake shore and there was still rubbish lying around on the streets. Also there were a lot of people sleeping everywhere e.g. on park benches, in parked cars, on the boardwalk or in one case in a hammock between two lamp-posts.
The city was just waking up slowly as we made our way on foot to our first choice of accomodation – the Hospedaje San Jorge. It lies directly at the public market which is happening every day. The market is a pretty busy and hectic place and assails you with lots of different sights, noises and smells. It’s a good place to buy a lot of things cheaply but the stalls offering meat were a bit appalling to us. The meat and fish just lie in the sun uncooled and the vendors wave around over it all the time to keep the flies off. Also walkling through the old market building was trying our patience. As soon as you step in waiting girls come from all directions out of their shops and ask you what you’re looking for. One of them even went as far to pinch my arm to get my attention when I ignored her.
Granada is a really nice little city and we liked that it’s possible to reach everything on foot. The centre is the Parque Central and the cathedral in front of it. Around that area there is a lot of nice bars, cafes and restaurants and also the little stalls and kiosks at the four corners of the park that are offering cheap drinks and snacks. What we didn’t like so much were the horse-drawn carriages you can ride around in. All of them are adorned with advertising of the two mobile phone companies Claro and Movistar that are predominant in Central America but what really bugs us are the poor horses drawing them. A lot of them look very worn out and thin and they are made to stand panting in the hot sun for long stretches of time.
Granada is an old colonial town and you can see the splendor of former days at almost every corner. At a lot of places this splendor looks pretty faded and only certain areas are nicely renovated. The mixture makes for a special charme the city has and we imagine Cuba to be a bit like that.
The city is not too big and you can easily see the most attractions in a single day. We took our time though to relax here while having a bit more of the benefits of civilization available e.g. “lavanderias” where we could get our clothes properly washed. Also we were both a bit ill.
At this old cemetery five former presidents of Nicaragua are buried and a lot of the marvelously decorated graves are from the period between the 1880s and 1920s.
This is the ruin of an old hospital. When we went there we met the very nice Carlo Alberto who was on guard on a plastic chair at the entrance. He seems to like to talk to tourists and quickly waved us over. While I tried to have a conversation with him in my very limited spanish Janina was busy taking pictures. He seemed to enjoy to point out the different parts of the old hospital to me and try to explain what they were used for. With his plastic chair under his arm he walked us through the whole huge complex and showed us almost every corner.
We’re uploading this article from Managua, the capital of Nicaragua, from where we will continue our journey to Honduras tomorrow.
German version – deutsche Version
Die letzten Tage haben wir in der alten Kolonialstadt Granada verbracht. Wir nahmen die kleine Nacht-Fähre von Ometepe, die circa vier Stunden braucht um den Nicaragua-See zu überqueren. Wir hatten Glück mit dem Wetter und die Überfahrt war wesentlich ruhiger als unsere erste auf dem See. Wir hatten im Internet gelesen, dass die beste Art die Fahrt zu verbringen in einem Liegestuhl an Deck wäre. Also mieteten wir uns welche für ungefähr einen Euro pro Stück und versuchten eine Mütze voll Schlaf zu nehmen.
Da die Fähre erst um Mitternacht abfuhr und wir bereits um 11 Uhr morgens aus-checken mussten, verbrachten wir den Tag in Altagracia. Dort hatten wir das einmalige Vergnügen Pizza in einer finsteren Pizzeria zu essen als es mal wieder einen Stromausfall gab und außerdem die Weihnachtsdekoration in dem kleinen Park im Zentrum des Dorfes zu bestaunen. Später gingen wir noch in eine kleine Billardhalle um etwas Zeit totzuschlagen. Dort gab es insgesamt drei Tische und unserer war der einzige an dem nur zwei Personen spielten. Die anderen waren regelrecht umzingelt und die Jungs und Männer drumherum schienen in keiner erkennbaren Reihenfolge und nach nicht erkennbaren Regeln zu spielen. Wir nahmen an, dass Janina die erste Frau gewesen sein dürfte, die dort jemals ein Ründchen gespielt hat. Als es dann einen weiteren kurzen Stromausfall gab, versammelten sich direkt alle anderen Spieler um unseren Tisch und benutzten ihre Handys und Taschenlampen um uns etwas Licht zu spenden.
Wir erreichten Granada in den frühen Morgenstunden vor Sonnenaufgang und wurden dort von einigen Soldaten in Empfang genommen, die eine sehr oberflächliche Gepäckdurchsuchung bei allen Passagieren vornahmen. Am Vorabend hatte es anscheinend eine Feier gegeben, denn einige Arbeiter waren dabei eine Bühne am Seeufer abzubauen und es lag überall noch Müll herum. Zudem lagen auch eine ganze Menge Menschen allerorts herum und schliefen, z.B. auf Parkbänken, in geparkten Autos, auf dem Bürgersteig oder in einem Fall auch in einer Hängematte, die zwischen zwei Laternen gespannt war.
Die Stadt erwachte erst langsam als wir uns zu Fuß auf den Weg zur ersten Wahl unserer Unterkunft machten – dem Hospedaje San Jorge. Es liegt direkt am Markt, der jeden Tag stattfindet. Der Markt ist eine ziemlich geschäftige und hektische Angelegenheit und er überfällt einen mit einer Vielzahl verschiedenster Anblicke, Geräusche und Gerüche. Es ist ein guter Ort um alles Mögliche billig zu kaufen, aber die Stände, die Fleisch verkaufen, fanden wir recht eklig. Fleisch und Fisch liegen dort einfach ungekühlt in der Sonne und die Verkäufer wedeln ständig darüber herum um die Fliegen fernzuhalten. Auch durch das alte Marktgebäude zu laufen strapazierte unsere Geduld. Sobald man dort hineinkommt strömen wartende Verkäuferinnen von allen Seiten auf einen zu und fragen was man sucht. Eine ging sogar soweit mich in den Arm zu kneifen um meine Aufmerksamkeit zu erregen, als ich sie ignorierte.
Granada ist eine wirklich hübsche kleine Stadt und es gefiel uns, dass man überall zu Fuß hinkommen kann. Das Zentrum bilden der Parque Central und die Kathedrale an dessen Rand. Rundherum gibt es eine Menge netter Bars, Cafes und Restaurants und außerdem die ganzen kleinen Stände und Kiosks an den vier Ecken des Parks, die günstige Getränke und Snacks anbieten. Was uns aber nicht so gefiel waren die Pferdekutschen in denen man sich herumfahren lassen kann. Jede einzelne davon ist mit Werbung der beiden vorherrschenden Mobilfunkkonzerne Zentralamerikas namens Claro und Movistar zugekleistert, aber was uns an ihnen wirklich störte waren die armen Pferde, die sie ziehen müssen. Sehr viele von ihnen sehen sehr abgemagert und geschunden aus und man lässt sie für lange Zeiträume einfach hechelnd in der brennenden Sonne stehen.
Granada ist eine alte Kolonialstadt und man sieht die Pracht vergangener Tage an beinahe jeder Ecke. An vielen Stellen ist diese Pracht allerdings ziemlich verblasst und nur einige Bereiche sind bisher hübsch renoviert. Die Mischung macht aber einen ganz eigenen Charme aus, den die Stadt hat und ich stelle mir Kuba ein bisschen in der Art vor.
Die Stadt ist nicht allzu groß und man kann die Hauptattraktionen an einem Tag abklappern. Wir haben uns dort allerdings Zeit gelassen und ausgespannt, während wir ein bisschen mehr Segnungen der Zivilisation genossen als es auf Ometepe gab, wie z.B. “lavanderias” in denen wir unsere Wäsche mal wieder gründlich waschen lassen konnten. Außerdem waren wir beide etwas am kränkeln.
Auf diesem alten Friedhof liegen u.A. fünf frühere Präsidenten Nicaraguas begraben und viele der wunderbar verzierten Gräber stammen aus dem Zeitraum zwischen den 1880ern und den 1920ern.
Das ist die Ruine eines alten Krankenhauses. Als wir dort hingingen trafen wir den sehr netten Carlo Alberto, der am Eingang auf einem Plastikstuhl Wache hielt. Er scheint sich gern mit Touristen zu unterhalten und winkte uns recht schnell zu sich herüber. Während ich versuchte eine Unterhaltung mit meinen paar Brocken Spanisch mit ihm zu führen, war Janina damit beschäftigt Fotos zu machen. Er schien es zu genießen die verschiedenen Bereiche des alten Krankenhauses zu benennen und zu versuchen mir zu erklären wozu sie mal gedient hatten. Mit seinem Plastikstuhl unter dem Arm führte er uns fast durch den ganzen, riesigen Komplex und zeigte uns beinahe jede Ecke.
Während wir diese Zeilen online stellen befinden wir uns in Managua, der Hauptstadt Nicaraguas, von wo aus wir morgen unsere Reise nach Honduras fortsetzen.